Emmanuel Macron präsentiert seine Maßnahmen gegen die globale Erhitzung. Doch wie unterscheiden sich seine Pläne von den deutschen?

Als Emmanuel Macron im vergangenen Jahr für seine Wiederwahl kandidierte, rückte er das Umweltthema in den Vordergrund. Er betonte, dass seine zweite Amtszeit ökologisch geprägt sein würde. Nun hat er eine Vielzahl von Maßnahmen vorgestellt, um die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Dieses Ziel ist im Einklang mit dem EU-Programm “Fit for 55”, das Frankreich in den letzten Jahren nicht erreicht hat.

Ökologie und Wirtschaft Hand in Hand

Macron, der frühere Wirtschaftsminister, betont die Verbindung von wirtschaftlichen Interessen und Klimaschutz. Er plant, bis 2027 eine Million Elektroautos zu produzieren. Zudem soll ein “Sozial-Leasing”-Programm einkommensschwachen Familien den Kauf eines E-Autos für nur 100 Euro im Monat ermöglichen. Macron möchte auch den Ausbau von Vorortzügen in großen Städten fördern, wofür im nächsten Jahr 700 Millionen Euro bereitgestellt werden sollen.

Energie und Infrastruktur

Eine weitere Initiative ist die Steigerung der Wärmepumpenproduktion, die bis 2027 auf eine Million Einheiten anwachsen soll. Macron hat auch angekündigt, die letzten beiden Kohlekraftwerke des Landes bis 2027 zu schließen. Trotz der Bedeutung des Gebäudesektors für die Emissionen hat Macron bisher nur wenige Maßnahmen in diesem Bereich vorgestellt. 

Er plant jedoch, Strategien für den sozialen Wohnungsbau und Renovierungsfinanzierungen in den kommenden Monaten bekannt zu geben.

Kritik und Perspektiven

Trotz seiner Bemühungen gibt es Kritik an Macrons Ansatz. Einige argumentieren, dass er den CO2-Ausstoß der Landwirtschaft, der für etwa 20 Prozent der Emissionen verantwortlich ist, nicht ausreichend berücksichtigt. 

Andere betonen, dass Frankreich zu sehr auf seine Atomindustrie setzt und andere wichtige Bereiche vernachlässigt.